Man mag ja von der Killerspiel-Rhetorik mancher Politiker halten, was man will, für die Forschung scheint sie willkommener Themenlieferant zu sein. Es vergeht kaum Zeit ohne eine neue Studie, die sich der Problematik widmet. Auch die MH Hannover trägt zur Diskussion bei.
Unter Führung von Dr. med. Bert te Wildt, Oberarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Psychiater, findet eine Untersuchung an den Altersgruppen der 18- bis 30-jährigen sowie an 16- bis 18-jährigen Teilnehmern statt. Verglichen werden die emotionalen Reaktionen auf gewalthaltige Bilder und Videos. Zur Untersuchung dieser Reaktionen werden die Bilder und Videos den Teilnehmern im Kernspin-Tomographen vorgeführt, so dass die Auswirkungen direkt beobachtet werden können.

Im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur (dpa) äußerte sich te Wildt wie folgt:

Bisher konnte der Zusammenhang zwischen virtueller Gewalt und dem Entstehen von realer Gewalt wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen, aber auch nicht widerlegt werden.

In der Hoffnung, hier etwas mehr Klarheit schaffen zu können lässt te Wildt je Altersgruppe zwei Gruppen untersuchen: zum einen die Intensivspieler, die seit mindestens 2 Jahren im Tagesschnitt mehr als 4 Stunden Spiele mit Gewaltanteil spielen und zum anderen eine Kontrollgruppe, die deutlich weniger und ggf. weniger regelmäßig spielt. Nach einem Telefoninterview zur generellen Eignungsfeststellung erhalten die Teilnehmer einen psychologischen Fragebogen, auf dessen Basis wiederum über die Eignung für den Test im Kernspin-Tomographen entschieden wird.

Auf der Website der Medizinischen Hochschule Hannover gibt es mehr Infos zur Studie. Solltet ihr im Einzugsgebiet um Hannover leben, könnte vielleicht sogar die Teilnahme für euch interessant sein.


Erstveröffentlichung 21.09.2008 16:16 auf figh7club.com