Gleich vorab: nein, es ist nicht so schlimm, wie es sich im ersten Moment liest. In der Hoffnung, dass der Überbringer schlechter Nachrichten nicht erschossen wird, verweisen wir an dieser Stelle auf eine aktuelle Untersuchung, die behauptet, dass Männer, die Probleme mit vorzeitiger Ejakulation hätten, beispielsweise sehr gute Tennis- oder Videospieler sein könnten.
Eine Forschungsgruppe der Universität von Utrecht untersuchte 200 niederländische Männer, bei denen im Verlauf ein gemeinsames Gen-Problem festgestellt wurde, das wiederum den Serotonin-Spiegel beeinflusst. Dieser wiederum ist für die Reizleitung in bestimmten Gehirnregionen verantwortlich. Besonders untersucht wurde die primäre vorzeitige Ejakulation, der Typ also, der bereits seit dem ersten Geschlechtsverkehr auftritt.

Getestet wurde übrigens in heimischer Umgebung: die Partnerinnen hatten per Stopp-Uhr festzuhalten, wie viel Zeit bis zum Höhepunkt ihrer Männer verging. Nachweislich benötigten Männer ohne den angesprochenen Gendefekt dafür etwa doppelt so lang. Zu den positiven Erkenntnissen der Untersuchung gehört, dass diese Problematik durch Gen-Therapie in ein paar Jahren heilbar sein könnte und anders als bisher angenommen nicht psychische Ursachen hat.

Hohe Reizleitung – gute Reflexe

Die Ursache dieser Form der vorzeitigen Ejakulation scheint demnach eine extreme Reizempfindlichkeit zu sein, die aber auch ihre Vorteile hat: sehr schnelle Reflexe nämlich. Der britischen Expertin für Sex- und Bezieungstherapie Dr. Paula Hall kommentierte die Entdeckung der Utrechter Forschungsgruppe wie folgt:

Diese Männer haben sehr schnelle Reflexe. Sie könnten zum Beispiel herausragend gut beim Tennis oder Videospielen sein.

Bei tiefergehendem Interesse an der Problematik sei der Artikel bei de BBC empfohlen.


Erstveröffentlichung 10.10.2008 13:45 auf figh7club.com