Eine schwedische Studie, durchgeführt von Forschern der Stockholm Universität, der Uppsala Universität und des Karolinska Instituts untersuchte 12- bis 15jährige männliche Jugendliche. Die Probanden sollten zwei verschiedene Spiele spielen. Verglichen wurde verschiedene messbare Werte des Körpers, unter anderem die Regelmäßigkeit des Herzschlags. Diese fiel deutlich unregelmäßiger während des Spielens eines gewalthaltigen Spiels sowie während des Schlafs in der darauf folgenden Nacht aus. Erstaunlicherweise empfand keiner der Studienteilnehmer trotz der messbaren Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag seinen nächtlichen Schlaf als unangenehm oder auch nur weniger erholsam.
Die Ergebnisse zeigen demnach, dass das zentrale physiologische Systeme des Körpers durch den Konsum gewalthaltiger Spiele beeinflusst werden, auch ohne dass der Betroffene dies bemerkt. Allerdings sei es noch zu früh, Schlussfolgerungen zu ziehen, was die Langzeitauswirkungen dieser körperlichen Veränderungen sein könnten. Die Forscher gehen davon aus, hier zwei Dinge entdeckt zu haben. Zum einen eine Möglichkeit, die physiologischen Auswirkungen von Video- und Computerspielen zu untersuchen und zum anderen die verschiedenen Auswirkungen unterschiedlicher Spielegenres.
Man erhofft sich nun, dass es mit dieser Möglichkeit auch möglich sein wird, das Wissen über die Mechanismen hinter der oft unterstellten Verknüpfung gewalthaltiger Spiele und aggressiven Verhaltens untersuchen zu können. Zudem hoffen die beteiligten Wissenschaftler darauf, die hier eingesetzten Methoden auch zur weitergehenden Erforschung eines anderen Phänomens einsetzen zu können, der sogenannten (Video-)Spielsucht nämlich. Zu diesem Zweck sollen dann körperliche Reaktionen und ihre Veränderungen untersucht werden, basierend auf der Spieldauer und -häufigkeit.
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Erstveröffentlichung 14.11.2008 08:00 auf figh7club.com